Meistens findet man sie in der „freien Natur“. In Gladbeck führt der Baumlehrpfad jedoch mitten durch das Zentrum und bringt so ein Stück Natur (zurück) in die Stadt.
Der Gladbecker Baumlehrpfad
1992 entstand der Baumlehrpfad mit 53 Schildern auf Initiative von Manfred Schlüter, damals Mitarbeiter im Grünflächenamt der Stadt Gladbeck. Baumlehrpfade werden in der Regel in einem Kurpark, einer Parkanlage oder in einem Wald angelegt. Bewusst haben wir in Gladbeck einen anderen Weg beschritten und einen solchen Pfad im Innenstadtbereich entwickelt. Den Bürgern, gerade im Zentrum der Stadt, sollte die Vielfalt der Gewächse bekannt gemacht werden.
Der Verein für Orts- und Heimatkunde hat die Idee praktisch umgesetzt und die Kosten für die Schilder und Pfosten übernommen. Inzwischen umfasst der Lehrpfad etwa 100 Gewächse im gesamten Innenstadtbereich zwischen Jovy-Park und Oberhof.
Regelmäßige Pflegearbeiten
In den Jahren 2016 und 2017 haben wir im Heimatverein alle Schilder erneuert, teilweise auf eigene Kosten und teilweise mit finanzieller Unterstützung aus dem Verfügungsfond zur Innenstadtsanierung der Stadt Gladbeck. Auf den schönen neuen Erläuterungstafeln werden Namen, Herkunft und Besonderheiten der Gewächse erläutert. Das Design der neuen Schilder hat die Gladbecker Produktionsagentur Klaus Klossek entwickelt. Bei ihm lassen wir auch die Schilder fertigen.
Der Verein für Orts- und Heimatkunde pflegt und erweitert den Baumlehrpfad von Beginn an. Regelmäßig wird er von Vereinsmitgliedern abgelaufen, verschmutzte Schilder werden gereinigt, zerstörte ersetzt, Pfosten werden auf Standfestigkeit geprüft. Je nach Ergebnis beauftragen wir den Zentralen Betriebshof der Stadt Gladbeck, neue Pfosten zu Lasten des Vereins zu setzen.
Immer wieder ist auch erkennbar, dass Gewächse wegen Krankheit oder Altersschwäche entfernt werden müssen. Mit dem Ingenieuramt, Abteilung Stadtgrün, sprechen wir dann über eine Ersatzpflanzung. Wenn neue Gewächse gepflanzt werden, beschafft der Heimatverein auf eigene Kosten ein neues Schild bei der Produktionsagentur Klaus Klossek. Die Gesamtkosten für den Heimatverein je Schild mit Pfosten belaufen sich auf etwa 150,00 €.
Beispiel: Der Zürgelbaum
Der Verein für Orts- und Heimatkunde hat Ende März 2024 direkt vis à vis der Gladbecker Stadtsparkasse den vor längerer Zeit gepflanzten „Zürgelbaum“ auch „etikettiert“. Die dem Klimawandel besonders gut trotzende Baumart, die eigentlich in südlichen Ländern beheimatet ist, soll auch in Gladbeck zukünftig vermehrt zum Einsatz kommen.
Dietrich Oermann (im Bild links) und Bernhard Schregel (… rechts), zu dessen Ruhestand die Kollegen des ZBG („Abteilung Grün“) den Baum spendiert und gepflanzt hatten, sorgten im Rahmen des Baumlehrpfades für den Pfahl und das neue Schild mit den Erklärungen. Der Zürgelbaum (Celtis autralis) blüht zwischen April und Mai und bildet später dann kleine, essbare Steinfrüchte. Die Gladbecker dürfen sich also auf eine interessante Ernte freuen!
Lehrreiches über „unsere“ Gewächse
Die anschauliche bildhafte Darstellung auf den Tafeln ermuntert Interessentinnen und Interessenten dazu, noch weitere Informationen zu erlangen. Hierzu dient der QR-Code, der zusätzliche und vertiefende Angaben zu den einzelnen Gewächsen vermittelt.
Bereits zweimal hat sich der Verein für Orts- und Heimatkunde mit dem Baumlehrpfad erfolgreich um den Umweltpreis der Stadt Gladbeck beworben. 1992 erhielten wir 500,00 DM und 2016 – als Drittplatzierte – 300,00 €.
Verlauf des Baumlehrpfades
Das Ingenieuramt, Abteilung Stadtgrün, hat einen Lageplan als gedruckte Ausgabe erarbeitet, der in der Stadtinformation ausliegt und auch von Gästen der Stadt gerne genutzt wird.
Hier können Sie den Plan ebenfalls herunterladen: Karte des Baumlehrpfads
Wollen Sie den Baumlehrpfad mithilfe Ihres Smartphones einmal ablaufen? Laden Sie die den Baumlehrpfad als zip-Datei herunter und entpacken Sie die Datei. Anschließend steht Ihnen der Track im Format einer gpx-Datei zur Verfügung.
Pläne für die Zukunft
In einer weiteren Initiative will der Heimatverein den Baumlehrpfad mit Schülerinnen und Schülern erkunden. Dazu sind unterschiedliche Führungen für Grundschulen und weiterführende Schulen vorgesehen.
